Die Digitalisierung schreitet seit mittlerweile einigen Jahren unaufhaltsam voran. Auch in Deutschland, das bezüglich dieser Thematik lange Zeit im internationalen Vergleich nachhinkte, hat sich spätestens seit der Ausnahmesituation der letzten Monate vieles geändert. Die verschiedensten Branchen erkannten und erkennen die Wichtigkeit einer guten digitalen Strategie und passen sich an die veränderten Gegebenheiten an. Dabei ist die Effektivität, mit welcher ein Digitalisierungsprojekt umgesetzt werden kann, stets von der eigenen Situation und etlichen weiteren Faktoren abhängig. So konnten zahlreiche Branchen aufgrund ihres Aufbaus und ihrer ohnehin starken Nähe zum Digitalen bereits jetzt erfolgreich den Übergang schaffen.
Gute Beispiele finden sich vor allem im Unterhaltungsbereich. Videospiele existieren quasi ausschließlich in der digitalen Welt und gelten seit Jahren als Vorreiter für die Nutzung moderner Technologien. Dementsprechend finden sich in der Industrie einige Unternehmen, die rein digital funktionieren. Ob Entwickler und Programmierer, Kundenbetreuer oder Tester, alle Funktionen können extern und mit Hilfe digitaler Tools problemlos bewältigt werden. Auch die iGaming-Branche hat diese Entwicklung frühzeitig erkannt. Die besten Online Casinos bieten ihr Repertoire vollständig im Netz oder per App an und operieren größtenteils auf digitalem Wege. Die Nutzerzahlen der letzten Jahre zeigen, dass sich die Zielgruppe genau diese flexible und digitale Weise der Unterhaltung schätzt.
Speziell in der jüngeren Vergangenheit kam allerdings auch frischer Wind in Branchen, die sonst weniger digital anmuteten, durch die Digitalisierung aber umso mehr Vorteile mit sich bringen. So beispielsweise Kommunalverwaltungen, die Services für Bürger und Touristen immer häufiger digital anbieten. Zum einen können unkompliziert Informationen zu jeglichen Themen der Region abgerufen werden, zum anderen können massiv Ressourcen und Zeit eingespart werden. Dementsprechend fallen viele Wege zum Amt weg, da schlichtweg die passende App oder die Website genutzt werden können. Außerdem erleichtert es die Kommunikation zwischen Stadt, Verbänden und Gemeinschaften und strebt ein engeres und profitableres Zusammensein an.
Auch hierzulande sind also viele Weichen bereits auf Digitalisierung gestellt und die Anfänge sind durchaus vielversprechend. Es handelt sich bei diesem Vorhaben allerdings nicht um ein Projekt mit fixem Endpunkt. Digitalisierung ist ein fortlaufender Prozess, der sich ebenso schnell verändert wie das Umfeld. Daher gilt es auch in Zukunft flexibel und agil zu sein, um sich an die wandelnden Anforderungen anzupassen. Diese lassen sich natürlich nur schwer exakt voraussagen, einige Trends sind jedoch klar zu identifizieren. Welche es für dieses Jahr sind, schauen wir uns genauer an.
Remote Arbeit bleibt wichtig
In den letzten Monaten sorgten die besonderen Umstände dafür, dass sich auch die konservativen Unternehmen in Deutschland mit Homeoffice und Co. abfinden mussten. Einst war die Form der Telearbeit von Zuhause oder unterwegs nur einer Handvoll Branchen vorbehalten, schließlich war die effektive Umsetzung schlichtweg nur schwer möglich. Mittlerweile ist „Remote Work“ in einem Großteil der Felder und Gebiete angekommen und wird auch in den nächsten Jahren nicht verschwinden. Ganz im Gegenteil prognostizieren Fachleute einen weiteren Anstieg dieser Arbeitsweise. Zu gravierend sind die Vorteile für Arbeitgeber und -nehmer.
So können teils hohe Summen an Büromiete eingespart werden, da weniger Arbeitsplätze in den Geschäftsräumen benötigt wird. Für Arbeitnehmer ergeben sich zahlreiche Vorteile wie eine bessere Work-Life-Balance und das Wegfallen des Arbeitsweges. Auch Bedenken wie weniger Produktivität oder Kontrolle konnten während der Praxisanwendung widerlegt werden. Für Jobsuchende wird in Zukunft die Option für flexibles und mobiles Arbeiten ein wichtiges Kriterium sein. Auch die digitalen Mittel, die dabei helfen, das Homeoffice effektiv zu gestalten, werden immer besser implementiert und umgesetzt.
Digital im HR
Auch Angelegenheiten bezüglich dem Personal verändern sich zusehends durch die Digitalisierung. Ein Aspekt, der dabei besonders wichtig wird in diesem Jahr ist der vollständige Wechsel zu digitalen Wegen. In vielen Unternehmen ist es noch ein stark Papier-lastiges Vorgehen bei Aufgaben der Verwaltung. Dabei sind einige Dinge zu beachten, die in unserer heutigen Zeit enorm an Bedeutung gewonnen haben. So unter anderem der Datenschutz, der auf digitalem Wege deutlich besser gestaltet werden kann als mit Bergen von Akten und Ordnern.
Doch auch HR selbst profitiert stark von mehr Automatisierung und Digitalität. Die Zeit, die bei diesen Aufgaben eingespart wird, kann an anderen Stellen großen Nutzen bringen. Wird sich nicht mehr ausschließlich auf Verwaltung konzentriert, findet sich mehr Zeit für Themen wie beispielsweise Personalentwicklung.
Schere zwischen kleinen und großen Unternehmen eindämmen
Die Digitalisierung ist grundsätzlich und bis zu einem gewissen Grad für alle Größen von Unternehmen möglich. Klar ist allerdings auch, dass entsprechende Ressourcen einen großen Vorteil gegenüber der Konkurrenz mit sich bringen, der so nicht kompensiert werden kann. Deshalb ist vor allem aktuell die Digitalisierungs-Kluft zwischen kleinen Unternehmen und großen Konzernen gravierend.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) haben ohnehin einen schweren Stand während der momentanen Zeit und sehen sich durch notwendige Digitalisierungsmaßnahmen mit noch mehr Herausforderungen konfrontiert. Somit könnte die Unterstützung von KMU einer der wichtigsten Trends in diesem Jahr werden, um die Entwicklung zu beschleunigen und effektiv zu machen. Dabei geht es meist nicht um simple digitale Tools, die beispielsweise bei der Kommunikation helfen. Vielmehr sind es komplette Prozesse, die digital umgestellt werden müssen. Zusammengefasst bedeutet dies, dass auch im Kern kleinerer Unternehmen die Digitalisierung vorangetrieben werden muss, um grundsätzlich für Chancengleichheit zu sorgen.
Wie diese Trends sich im Jahr 2022 entwickeln, wird die Zeit zeigen. Zwar gehören die aufgeführten Punkte sicherlich zum diesjährigen Hauptaugenmerk, doch auch weitere Entwicklungen, die bereits in der Vergangenheit begonnen haben, verlieren nicht an Wichtigkeit. So der Fokus auf Daten bezüglich der Kunden. Die Masse an Informationen wird immer umfangreicher und beeinflussen nicht nur Marketingaspekte. Auch IT- oder Produktabteilungen können für den Daten profitieren und besser auf die Wünsche und Anforderungen der Zielgruppe eingehen.