Der nächste Frühling kommt bestimmt. Die Tage werden länger und die Temperaturen steigen. Das ist der Zeitpunkt, an dem sich viele Autofahrer fragen, wann sie die Sommerreifen wechseln sollten und was die perfekten Sommerreifen sind. Die O-bis-O-Regel hat sich diesbezüglich als grobe Faustregel etabliert. Was viele nicht wissen: Diese Regel stimmt nur bedingt.
Einen festen Zeitpunkt bzw. einen gesetzlich festgelegten Termin zum Wechsel der Sommerreifen gibt es in Deutschland nicht. Viele Fahrzeughalter orientieren sich hier an der sogenannten O-bis-O-Regel, d. h. von Ostern bis Oktober sind Autofahrer mit Sommerreifen für mehr Fahrsicherheit und Fahrkomfort unterwegs. Da das Osterwochenende in einigen Jahren noch in den März fällt, ist die Faustregel nicht 100%ig zuverlässig. Oft gibt es in diesem Zeitraum noch Frostperioden und Schneefälle – vor allem im Bergland. In solchen Jahren ist die 7-Grad-Grenze ein guter Indikator für die Frage, ob die Reifen gewechselt und welche Reifen gefahren werden sollten. Spätestens dann, wenn die Außentemperatur beständig über 7 °C liegt, sollten Autofahrer auf Sommerreifen umsteigen. Ist dies nicht der Fall, ist es ratsam, mit dem Wechsel der Autoreifen noch etwas zu warten.
Die Gründe für den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt liegen in der Gummimischung der Reifen. Diese unterscheiden sich deutlich und wirken sich unterschiedlich aus:
Besserer Grip
Sommerreifen haften aufgrund der härteren Gummimischung bei höheren Temperaturen auf nassen und trockenen Straßen besser. Der hohe Anteil an Weichmachern und Naturkautschuk in Winterreifen hingegen sorgt aufgrund des geringeren Grips bei höheren Temperaturen für einen längeren Bremsweg.
Geringerer Verschleiß
Bei einem rechtzeitigen Wechsel der Reifen wird deren Verschleiß reduziert. Wer im Sommer mit Winterreifen fährt, muss aufgrund der weicheren Gummimischung damit rechnen, dass sich das Profil schnell abnutzt.
Geringerer Spritverbrauch
Winterreifen sind weicher als Sommerreifen, um sich bei niedrigen Temperaturen den Straßen flexibel anpassen zu können. Im Sommer ist das kontraproduktiv, da der Rollwiderstand viel größer ist. Die Folge ist ein höherer Kraftstoffverbrauch von bis zu 15 % im Vergleich zu Sommerreifen.
Kritisch wird es, wenn ein unerwarteter Kälteeinbruch nach dem Wechsel auf Sommerreifen folgt. Da in Deutschland die situative Winterreifenpflicht gilt, d. h. bei Glatteis, Eis, Reifglätte oder Schnee sind Winterreifen Pflicht, muss das Fahrzeug in diesem Fall stehengelassen werden.
Neue Sommerreifen sind spätestens dann fällig, wenn die Profiltiefe unter 1,6 mm liegt. Diese Festlegung gilt sowohl für Sommerreifen als auch für Winterreifen. Unabhängig von der Profiltiefe dürfen Reifen trotzdem nicht ewig genutzt werden. Die Gummimischung der Pneus altert im Laufe der Zeit – selbst dann, wenn das Fahrzeug häufig steht. Der ADAC empfiehlt daher eine maximale Nutzungsdauer von acht Jahren, da verhärtete Reifen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für den Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer sind. Sollte die Mindestprofiltiefe als 1,6 mm betragen, die Reifen aber älter als acht Jahre sein, ist es Zeit, neue Sommerreifen zu kaufen.
Fazit
Sommerreifen sollten dann gewechselt werden, wenn die Außentemperaturen kontinuierlich über 7 °C liegen. Ein Neukauf ist notwendig, wenn die Profiltiefe der Pneus unter 1,6 mm liegt oder die Reifen älter als acht Jahre sind.