In der Arena in München erfolgt beim Spiel Deutschland gegen Ungarn eine homophobe Beleidigung hinter Manuel Neuer. Aus diesem Grund ermittelt die UEFA. Einmal mehr steht Manuel Neuer im Fokus. Der Grund hierfür ist nicht nur, dass der Torwart vom FC Bayern München die Hinrunde der Fußball EM-2021 mühsam mit der deutschen Nationalmannschaft überstanden hat. Der Grund für die Aufmerksamkeit liegt auch daran, dass Neuer bei der Europameisterschaft eine Kapitänsbinde getragen hat, die Regenbogenfarben aufwies. Auf diese Weise hat er sich offen gegen die Homophobie engagiert.
Doch dadurch stand der 35-jährige Neuer nun selbst im Zentrum einer homophoben Beleidigung. Genauer gesagt, hielten einige ungarische Fans offenbar in seine Richtung ein Plakat mit einer obszönen Geste. Darauf stand auch geschrieben: „LMBT? Nein, danke!“ Mutmaßlich zielt dabei LMBT auf die Abkürzung LGBT die die englischen Begriffe Lesbian, Gay, Bisexual sowie Transgender beinhalten.
Damit ist es jedoch nicht genug: Das UEFA-Kontrollzentrum soll laut einem Bericht den mutmaßlichen Täter schnell identifiziert haben, da er später das Plakat in seiner Kapuze und unter seiner Jacke versteckt hat. Die Staatsanwaltschaft habe Ermittlungen jedoch abgelehnt, da ein „geringfügiger Sachverhalt“ vorliege. Immerhin habe der europäische Fußballverband UEFA ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Aufgrund eines möglichen Fehlverhaltens von ungarischen Fans während des Spiels werde ermittelt.
Es ist auffällig, dass die Träger des Plakates auf mehreren Tweets und Fotos teilweise eindeutig erkennbar waren. Aus dem ungarischen Block waren das nicht die einzigen Beleidigungen. Zudem hatten die ungarischen Fans alle Abstandsregeln missachtet. Auch sollen die ungarischen Fans laut verschiedenen Berichten „Deutschland, Deutschland, homosexuell!“ gesungen haben. Die ungarischen Fans gaben daher kein gutes Bild ab.
Die deutschen Fußballer hingegen waren ganz anders eingestellt. Mehrere Nationalspieler hatten sich rund um das Spiel an die Seite von ihrem Kapitän Manuel Neuer gestellt – auch sie haben Zeichen gesetzt. Der Abwehrchef Mats Hummels von der Bundesliga Mannschaft Borussia Dortmund trug zum Beispiel ein T-Shirt in Regenbogenfarben auf einer Pressekonferenz. Leon Goretzka vom FC Bayern zeigte außerdem nach seinem entscheidenden Ausgleich in Richtung der ungarischen Fans mit seinen Händen ein Herz.
Die ungarischen Fans gaben zwar kein gutes Bild ab, doch was sowohl die deutschen als auch ungarischen Fans gleichermaßen machten, war das Setzen von Sportwetten. Auf ihren Handys haben viele Fans weltweit mobile Sportwetten Apps und sie setzen dort eine Wette, wer das Fußballspiel gewinnen wird oder ob es zu einem Unentschieden kommt. Die eigene Mannschaft im Stadion anzufeuern und eine Sportwette auszuführen, macht für viele Fans ein Fußballspiel erst so richtig spannend.