Landshut (ots) –

Kürzlich hat das Bundeskabinett das Rentenpaket II auf den Weg gebracht – die FDP tut sich mit der vermeintlich rettenden Reform allerdings schwer. Gerade die junge Bevölkerung wird durch die neue Reform des Rentensystems übermäßig belastet. Ein sinnvollerer Ansatz, so die FDP, sei die Überarbeitung des Sozialsystems. So sollte aus ihrer Sicht die Rente mit 63, bei der eine abschlagsfreie Rente nach langer Versicherungszeit ermöglicht wird, entfallen.

Diese Idee folgt dem richtigen Ansatz, doch um die gesetzliche Rente wieder zum Erfolgsmodell zu machen, ist sie längst nicht ausreichend. Vielmehr bedarf es einer grundlegenden Überarbeitung des gesamten Rentensystems, die mehr umfasst als nur das Füllen von Lücken. Bereits heute wird die Rente mit mehr als 70 Prozent des Sozialetats und über 30 Milliarden Euro zusätzlich bezuschusst. Der nachfolgende Beitrag zeigt auf, wie sich eine erfolgreiche Rentenreform darstellen könnte.

Die demografische Entwicklung und ihre Auswirkung auf die Rente

Der demografische Wandel führt zu einer veränderten Altersstruktur in der Gesellschaft. Im Jahr 1992 standen jedem Rentenbezieher 2,7 Arbeitnehmern gegenüber, die dessen Rente finanzierten. 1962 waren es sogar viermal so viele. Heute sind es hingegen nur noch 1,8 Arbeitende pro Rentner – Tendenz sinkend. Insgesamt sind ein Viertel der Menschen in Deutschland Rentner, und ihre Zahl wächst. Eine höhere Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten sorgen dafür, dass sich dieser Umstand zunehmend verschärft. Zusätzlich werden in den nächsten 10 bis 15 Jahren die Arbeitnehmer der geburtenstarken Generation Babyboomer in Rente gehen. Dies hat enorme Auswirkungen auf die finanzielle Belastung und erhöht die Rentenausgaben deutlich, was zu Lasten der Beitragszahler und des Bundeshaushalts geht.

Darum ist die private Altersvorsorge so wichtig

All dies hat zur Folge, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um den aktuellen Lebensstandard zu halten, und nur noch als Grundsicherung dient. Es ist Aufgabe der Politik, dies transparent zu kommunizieren. Ergänzende private Vorsorgemaßnahmen sind von zunehmender Bedeutung, um entstehende Rentenlücken zu schließen. Eine sinnvolle Maßnahme, um dies zu erreichen, stellt die betriebliche Altersversorgung (bAV) dar, denn sie verbindet Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge und bietet auch steuerliche Vorzüge.

Um Menschen bei der individuellen Altersvorsorge zu unterstützen, wäre es sinnvoll, die Optionen der steuer- und sozialversicherungsfreien Investition in die betriebliche Altersvorsorge zu erweitern. Dies schafft Anreize, um eine private Vorsorge für die Schließung der Rentenlücke zu treffen. Steuervorteile und die Senkung von Sozialversicherungsbeiträgen können Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge bieten, entlasten und auf diese Weise dafür sorgen, dass sich mehr Arbeitgeber hierfür entscheiden.

So gelingt die langfristige Rentenversorgung

Für eine langfristige Stabilisierung des Rentensystems bedarf es fundierter und umfangreicher Reformen, denn kleine „Schönheitskorrekturen“, wie sie aktuell geplant sind, reichen dafür längst nicht mehr aus. Gelingen kann dies mithilfe einer Förderung privater Altersvorsorgemaßnahmen und einer Anpassung der gesetzlichen Leistungen für die Rente. Wichtig ist hierbei, dass die Bevölkerung von Anfang an mit ins Boot geholt und eine transparente, faire sowie klare Kommunikation geleistet wird. Dies schafft Vertrauen und Offenheit gegenüber den Vorsorgemöglichkeiten.

Andere Länder zeigen, wie sich eine Rentenreform nach diesem Vorbild erfolgreich umsetzen lässt. In Schweden wurde zum Beispiel ein individuell geführtes Pensionskonto eingeführt, auf das Beiträge in unterschiedlicher Höhe eingezahlt werden. Das System ist transparent und hat die Anreize, privat für das Alter vorzusorgen, deutlich erhöht. Die Niederlande setzen hingegen auf die Kombination aus Grundrente und einer verpflichtenden betrieblichen Altersvorsorge. Auch dies schafft eine bessere Absicherung für die Zeit nach der Erwerbstätigkeit. Um das deutsche Rentensystem zu optimieren und an die Erfordernisse der heutigen Zeit anzupassen, wäre es ratsam, sich diese Modelle genau anzusehen und sie an den Bedarf und die Strukturen hierzulande anzupassen.

Über Steven Lischka:

Steven Lischka ist der Geschäftsführer der DMV Deutsche Mittelstandversorgung. Sein Ziel ist es, die Arbeitgeberattraktivität mithilfe von Benefits, wie etwa der Betriebsrente, zu steigern und diese anhand ihrer patentierten AAA-Methode zu vermarkten. Das Ergebnis ist eine Positivspirale aus qualifizierten Bewerbungen, Automatisierung und Systematisierung sowie einer hohen Zufriedenheit und Produktivität. Mehr Informationen unter: https://betriebsrente.de/

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