Kruft (ots) –

Die Herausforderungen der ambulanten Pflege auf dem Land sind vielfältig: Lange Anfahrtswege, Fachkräftemangel und gewisse, übertriebene Vorgaben zur Leistungserbringung belasten nicht nur die Pflegebedürftigen, sondern auch deren Familien. Die Suche nach einem geeigneten Pflegedienst gestaltet sich schwierig, da viele Angebote nicht den individuellen Bedürfnissen gerecht werden.

Die ambulante Pflege auf dem Land leidet unter strukturellen Problemen, die dringend angegangen werden müssen. Es ist essenziell, dass sowohl die Politik als auch die Pflegeeinrichtungen Maßnahmen ergreifen, um die Situation zu verbessern und eine flächendeckende, hochwertige Versorgung sicherzustellen. Was sich auf dem Land unbedingt ändern muss, verrät dieser Beitrag.

Pflegedienste finanziell unterstützen

Die ländlichen Regionen sind derzeit aufgrund des massiven Rückgangs an Anbietern und der weiten Anfahrtswege nur unzureichend versorgt. Einerseits stellt die wirtschaftliche Belastung für die ambulanten Pflegedienste eine große Herausforderung dar, andererseits zieht es immer weniger junge Menschen aufs Land. Dadurch kommt es zu einer fortschreitenden Überalterung der Dörfer, während Unterstützungsangebote außerhalb des häuslichen Bereichs fehlen. Tagespflegeeinrichtungen oder Kurzzeitpflegeplätze wurden vielerorts stark reduziert, auch bedingt durch den bestehenden Personalmangel. Dies führt dazu, dass eine Vorsorge zunehmend schwieriger wird.

Um diese Versorgungslücken in der ambulanten Pflege zu schließen, ist eine verbesserte Finanzierung notwendig. Derzeit erhalten ambulante Pflegedienste lediglich Wegepauschalen für die Anfahrt zum Kunden – die Rückfahrt müssen sie selbst tragen. Das kann insbesondere in ländlichen Gebieten, wo die Entfernungen zwischen den Pflegebedürftigen und dem Pflegedienst erheblich sind, zu einer finanziellen Belastung für die Pflegedienste führen. Wenn die Wegepauschalen nicht die tatsächlichen Kosten decken, müssen die Pflegedienste entweder die Kosten selbst übernehmen oder diese indirekt an die Pflegebedürftigen weitergeben. Verlängerte Wege, die Pflegedienste gern auf sich nehmen würden, sind finanziell so schlichtweg nicht machbar.

Eine Berechnung der Pauschalen nach Kilometern oder nach Zeiteinheiten wäre hier eine sinnvolle Option und könnte sicherstellen, dass die Pflegedienste für den tatsächlichen Aufwand entschädigt werden. So könnte man die finanzielle Last fairer verteilen und den Pflegediensten ermöglichen, auch längere Anfahrten wirtschaftlich zu bewältigen.

Pflegedienste müssen enger zusammenarbeiten

Hinzu kommt ein weiteres Problem: Aktuell können Pflegebedürftige frei wählen, von welchem Dienst sie betreut werden möchten. Allerdings kooperieren die Pflegedienste untereinander nicht, um die Anfahrten effizienter zu gestalten. Daher kommt es häufig vor, dass in einer einzigen Straße mehrere Pflegebedürftige von unterschiedlichen Diensten versorgt werden. Eine Lösung könnte darin bestehen, einen Patientenpool oder eine Übersicht durch die Kranken- und Pflegekassen einzuführen, wodurch sich Pflegedienste auf bestimmte Regionen konzentrieren könnten. So hätte jeder sein festes Einzugsgebiet und auch abgelegene Dörfer könnten dann besser versorgt werden.

Damit dieses Konzept funktioniert, müssen Pflegedienste jedoch ihre Konkurrenzgedanken beiseite schieben. Im Moment gibt es kaum einen fachlichen Austausch, welcher Pflegedienst in welcher Region aktiv ist und wie man sich besser abstimmen könnte, um eine breite Versorgung zu gewährleisten. Die für nächstes Jahr geplante Telematik-Infrastruktur könnte eine Chance darstellen. Ziel ist es, den Informationsaustausch zu erleichtern und administrative Prozesse zu verbessern. Federführend ist die Telematik dafür gedacht, Gesundheitsdaten auszutauschen. Doch auch Pflegedienste könnten von einer solchen Struktur zehren, den Austausch digitalisieren und so besser koordinieren, welcher Pflegedienst in welcher Region zuständig ist.

Neue Konzepte bei Pflegedienstzulassungen etablieren

Nicht zuletzt wäre es notwendig, die Zulassungsregelungen für Pflegedienste zu überarbeiten. Zum jetzigen Stand besteht die Verpflichtung, dass ein Pflegedienst nur in der Gemeinde tätig sein darf, in der er auch einen Standort hat. Das führt dazu, dass man für den Betrieb in zwei benachbarten Gemeinden, die beispielsweise 15 Kilometer auseinanderliegen, in beiden Orten eigene Standorte eröffnen muss. Die Konsequenzen sind unter anderem eine doppelte Personalbelastung und separate Versorgungsverträge, obwohl es deutlich effizienter wäre, von einem zentralen Standort aus die gesamte Region mit einem Team abzudecken.

Fazit:

Insgesamt zeigt sich eine dringende Notwendigkeit von Reformen im Bereich der ambulanten Pflege. Wenn auf lange Sicht Menschen in allen Regionen, vor allem ländlichen, optimal versorgt werden sollen, braucht es ein Umdenken. Dazu gehört eine bessere finanzielle Unterstützung der Pflegedienste, aber auch deren Wille, gemeinsam Lösungen zu finden.

Über Anastasia Kirjanow:

Damit Menschen auch im Alter ein erfülltes Leben im eigenen Zuhause führen können, hat sich Anastasia Kirjanow zur Aufgabe gemacht, sie zu begleiten. Mit ihrem ambulanten Pflegedienst ZHP Pflege unterstützt sie Senioren, den Alltag zu meistern. Im Fokus steht für sie die bedürfnisorientierte Pflege, die sich an dem orientiert, was zum jeweiligen Zeitpunkt besonders benötigt wird – sei es grundlegende Haushaltsaufgaben, medizinische Pflege oder emotionale Unterstützung. Mehr Informationen unter: https://www.zhp-pflege.de/

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